Schrebergarten in Corona-Zeiten
Unser Schrebergarten hat sich mittlerweile zu einem Gemeinschaftsprojekt entwickelt. Wir teilen ihn aktuell mit einer anderen Familie mit zwei Kindern und noch einer weiteren Freundin. Als wir uns das überlegt hatten, war Corona noch lange nicht in Sicht.
Jetzt freuen wir uns, dass es so gekommen ist und wir den Garten mit anderen teilen können, die nun wie wir die Möglichkeit haben, mal aus ihrer Wohnung rauszukommen. Das Bewirtschaften von Kleingartenanlagen ist in Berlin nämlich weiterhin erlaubt und deswegen sind wir gerade zwei, drei Mal die Woche im Schrebergarten und sehr dankbar dafür, ihn zu haben.
In letzter Zeit habe ich mit mehreren Menschen darüber gesprochen, die überlegen, sich auf einen Schrebergarten zu bewerben. In Berlin kann man das zum Beispiel über die einzelnen Bezirksverbände machen, bei uns kostete es damals 25€ Bewerbungsgebühr und wir haben 1,5 Jahre lang auf einen Platz gewartet. Die Einmalkosten sind hoch, man muss quasi alles abkaufen, was auf dem Garten schon steht (Haus, Obstbäume etc.), so ca. zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Die jährlichen Kosten sind dafür sehr niedrig, wir haben letztes Jahr für Strom, Wasser, Pacht, Mitgliedschaft etc. knapp 400 Euro bezahlt.
Wer wie wir sagt: Alleine ist irgendwie langweilig, ich würde gerne gerne einen Gemeinschaftsgarten gründen – für den habe ich einen passenden Artikel: Für die soziale und ökologische Triodos Bank habe ich einen Beitrag zum Thema Gemeinschaftsgärten geschrieben. Was müssen wir beachten bei der Gründung, wie finden wir ein Grundstück, wie finanzieren wir das Ganze? Zum Glück dürfen aktuell auch Gemeinschaftsgärten bewirtschaftet werden, aber eingeschränkt. Die Gartenwerkstadt Ehrenfeld, über die ich im Artikel berichtet habe, musste ihre regelmäßigen Gartentreffs absagen, da Versammlungen von Vereinen aktuell untersagt sind. Sie gärtnern nun privat im Gemeinschaftsgarten jeder für sich und natürlich mit Abstand. Falls ihr noch keinen Gemeinschaftsgarten habt, vielleicht kommt ihr durch den Artikel ja auf den Geschmack?
Noch ein Wort zum Beitragsfoto: Die Möhren haben wir gestern aus dem Beet ausgebuddelt, sie wurden den Winter über vergessen. Krass, wie lange sie sich gehalten haben! Der Geschmack war nicht mehr taufrisch aber noch ok. 🙂