• Einfach so,  Nachhaltigkeit

    Kuno wäscht

    (Werbung) In diesem Blogbeitrag geht es um Männer, die waschen. Um fleißige Waschmänner sozusagen. Und um ein Waschmittel, das ein bisschen aussieht, wie Esspapier. Ihr dürft gespannt sein!

    Bei uns ist mein Mann für die Wäsche zuständig. Das ist ihm wichtiger als mir. Die weißen Hemden müssen regelmäßig wieder tadellos sein und er weiß genau, dass bald die 30-Grad-Wäsche dringend fällig ist. Mir ist das herzlich egal. Wenn ich nur gründlich genug suche, finde ich meistens doch noch irgendetwas Anziehbares in meinem Kleiderschrank. Dafür tut es mir körperlich weh, wenn Essen im Kühlschrank vergammelt. Ich bin diejenige, die aus der dunkelsten Ecke des Kühlschranks noch eine Packung Mozzarellakugeln hervorholt und triumphierend sagt: „Seht ihr – ich wusste, dass wir noch Mozzarella haben!“  Aber Wäsche is not my business. Normalerweise. Letztens jedoch wartete ich ganz ungeduldig darauf, endlich auch mal wieder waschen zu können.

    Die Gründer von Kuno, Tom und Etienne

    Waschmittelstreifen
    Ich wollte die Kuno Waschmittelstreifen ausprobieren, die mir als Test zugeschickt wurden. Die Gründer Tom und Etienne haben sich schon im Kindergarten kennen gelernt. Da haben sie aber noch nicht über Waschmittel nachgedacht, denke ich mal. Das geschah erst Anfang 2021: Die Freunde wollten gerne zusammen gründen und ein Produkt mit nachhaltigem Mehrwert herstellen. „Wir wollten nicht einfach irgendein Konsumprodukt machen. Immerhin sind wir die Generation, die noch lange mit dem Klima zu kämpfen haben wird“, sagt der 26-jährige Gründer Tom mir am Telefon. Als sie entdeckten, dass in den USA und in Kanada Waschmittelstreifen schon länger als Alternative zu klassischem Waschmittel angeboten werden, dachten sie: Das fehlt noch in Deutschland. Das Besondere: Die Waschmittelstreifen nehmen ungewöhnlich wenig Platz in Anspruch, so wird die Logistik umweltfreundlicher. Die Verpackung ist zudem recyclebar. Um die Streifen für euch mal auszuprobieren, habe ich mir welche zuschicken lassen.

    Das Wasch-Ergebnis
    Als das Test-Paket kam, war ich verwundert, wie schmal es war. Die Verpackung ist etwas größer als ein DIN A5 Blatt und höchstens 2cm dick. Das reicht für 60 Waschladungen, wie auf der Packung angegeben? Kostenpunkt: 19,99 €. Beim Öffnen riecht es nach Waschmittel, ein bisschen sehen die 11 cm langen und 7 cm breiten Streifen nach Esspapier aus. Wäsche in die Waschmaschine, einen Streifen abreißen, drauflegen und es kann losgehen. Je nach Verschmutzungsgrad, Waschmenge und Wasserhärte, muss ein halber bis ganzer Streifen noch hinzugegeben werden. Steht alles im Detail auf der Verpackung.

    Zwei Waschladungen habe ich damit gewaschen. Und finde mich ganz schön beeindruckend. 😊 Das Ergebnis: Kuno erledigt seinen Job – wie ein echter Hausmann eben. Die Wäsche war sauber. Ich hatte unter anderem eine 60-Grad-Wäsche damit gewaschen und alles war bestens. Ein helles Geschirrhandtuch hatte zwar noch einige Flecken, aber auch als ich es danach mit unserem bisherigen Waschpulver wusch, waren sie immer noch da und wahrscheinlich einfach nicht mehr rauszukriegen. Mein Mann hat Kuno auch ausprobiert und unter anderem eine Hose mit vielen Flecken damit gewaschen. Mit 1,5 Streifen. Fast alle Flecken (bis auf einen) waren danach wieder raus. Wahrscheinlich wäre der eine Fleck mit Vorwäsche aber auch rausgegangen, meint mein Mann und ist grundsätzlich zufrieden.
    Einige Rezensent*innen auf der Kuno-Webseite finden den Geruch der gewaschenen Wäsche nicht „frisch“ genug. Tatsächlich riecht die Wäsche nicht besonders intensiv nach dem Waschgang. Mich stört das nicht, Hauptsache sauber. Wir haben zusätzlich noch Weichspüler hinzugegeben, danach roch die Wäsche etwas nach dem Weichspüler.

    Biologisch abbaubar und platzsparend
    Ein Waschmittel, das wäscht. Das wäre jetzt noch kein Grund einen ganzen Blogartikel darüber zu schreiben. Das Spannende an Kuno ist die Form. Bei der Herstellung haben sie das Wasser weggelassen und das Waschmittel hochkonzentriert in Streifen gepackt. Das spart jede Menge Platz und ist praktisch. Zum Beispiel für Menschen, die kaum Lagermöglichkeiten im Bad haben. Es eignet sich auch super zum Mitnehmen auf Reisen. Zudem bemühen sich die Hersteller, das Waschmittel ökologisch verträglicher herzustellen: Laut ihren Angaben ist es biologisch abbaubar, ohne Mikroplastik, die Verpackung ist recyclebar. Momentan wird es noch in China hergestellt und mit dem Zug nach Deutschland transportiert. Die Hersteller planen aber, noch dieses Jahr einen Produktionsstandort in der EU zu eröffnen.

    Das alles schreibe ich aus Nutzerinnenperspektive – nicht als Journalistin. Ich habe keine investigativen Hintergrundrecherchen durchgeführt, war nicht in der Fabrik, in der das Waschmittel hergestellt wurde und hatte mit dem Co-Gründer und Geschäftsführer Tom Mayr nur per Mail und telefonisch Kontakt. Ich fand die Idee mit den Waschmittel-Streifen einfach spannend, habe Kuno getestet und euch davon erzählt.*
    So, nun wisst ihr Bescheid. Viel Spaß noch beim Waschen!

    *und im Gegenzug für meinen Schreibaufwand ein kleines Honorar dafür bekommen.

     

  • Arbeit,  Einfach so

    Mein Highlight des Tages

    Gestern hat mir eine Studentin geschrieben, deren Hausarbeit ich korrigiert hatte. Ich habe nämlich an der FU-Berlin letzten Herbst ein Projektseminar unterrichtet, in dem ich die Studierenden dabei unterstützt habe, ein innovatives Bildungsprojekt zu entwickeln und fiktiv zu beantragen.

    Den Job habe ich über alte Fundraising-Kontakte bekommen und ist eine tolle Abwechslung zum Journalismus. Es macht mir Spaß, gemeinsam zu überlegen, welche Inhalte realistisch sind, wie ein Finanzplan auszusehen hat und was alles in einen Maßnahmenplan rein muss. Da ich nicht davon ausgehen konnte, dass die Studierenden das irgendwo schon mal gemacht haben und auch die begleitende Vorlesung ja nur theoretisch ist, gab ich mir viel Mühe mit der Begleitung während des Semesters und eben auch bei der Korrektur.  So kam es dann auch dazu, dass sich die Studentin, der ich leider eine 3,0 geben musste, sich trotzdem bei mir bedankte 🙂

    Und ich muss mir die Frage stellen, wie Studierende heutzutage etwas lernen sollen, wenn sie anscheinend kaum ausführliches Feedback bekommen? Ich weiß, dass das auch immer eine Frage der personellen Kapzitäten ist. Mein Lehrauftrag ist finanziell nicht sonderlich attraktiv, zumindest nicht, wenn ich mir die Zeit nehme, die ich mir gerne für jeden einzelnen nehmen möchte. Wer ausschließlich davon leben muss, kann sich eine qualitative Betreuung der Studierenden wahrscheinlich kaum leisten. So ist es ja leider an so vielen Stellen: In den Kitas mangelt es an Erzieher*innen, in den Schulen an Lehrpersonal. Bildung braucht fast immer mehr Zeit, als vorhanden.

     

  • Einfach so

    Na, immer noch Langeweile?

    Wir haben seit einiger Zeit einen smarten Lautsprecher bei uns im Badezimmer stehen. Mein Mann hatte ihn aus Neugierde gekauft und mittlerweile hat sich die Box dort bewährt. Beim Duschen lässt sich so zum Beispiel bequem noch mal die Musikrichtung wechseln („Alexa, spiele Funk … NEIN, nicht Punk, Funk!“). Morgens können wir die Kinder oft mit dem Zähneputz-Skill zum Zähneputzen motivieren. Wenn sie „Alexa, lass uns Zähneputzen“ sagen, fragt Alexa freundlich, ob die Zahnbürste schon zur Hand ist und spielt dann ein Zähneputz-Lied der Wahl ab.
    Da ich letztens ein bisschen unter Lockdown-Langeweile litt, dachte ich, es wäre eine gute Idee, Alexa zu fragen, ob sie mir da weiterhelfen kann. Das Gespräch mit ihr habe ich zu Unterhaltungszwecken für euch aufgeschrieben. 🙂

    Ich: Alexa, mir ist langweilig
    (Stellt euch hier die grundsätzlich freundliche, aber etwas monotone Stimme von Alexa  vor)
    Alexa:
    Du hast Langeweile? Wenn du magst, verschaffe ich Abhilfe. Wie langweilig ist dir denn?
    Ich: Sehr langweilig.
    Alexa: Sehr langweilig? Oha, ein schwieriger Fall. Hast du denn etwas Zeit?
    Ich: Ja, jede Menge.
    Alexa: Wunderbar. Auf einer Skala von 1 bis 10 – wieviel Energie steckt heute in dir?
    Ich: Fünf.
    Alexa: Das ist nicht so schlecht. Du könntest ausmisten oder jemanden anrufen, den du schon lange nicht mehr angerufen hast. … Na, immer noch Langeweile?

    Ich: Ja. (traurig)
    Alexa: Okay. Wie langweilig ist dir denn?
    Ich: Mir ist sehr langweilig.
    Alexa: Sehr langweilig? Oha, ein schwieriger Fall. Hast du denn etwas Zeit?
    Ich: Nur ein bisschen.
    Alexa: Sorry, das habe ich leider nicht verstanden.
    Ich: Ja. (leicht genervt)
    Alexa: Wunderbar. Auf einer Skala von 1 bis 10 – wieviel Energie steckt heute in dir?
    Ich: Zwei.
    Alexa: Nicht so viel. Mmh. Wollen wir gemeinsam ein Buch oder einen Podcast hören? (Spricht weiter, ohne Pause für die Antwort zu lassen) Na, immer noch Langeweile?

    Ich: Ja, lass uns einen Podcast hören.
    Alexa: Verzeihung, war das ein Ja oder Nein?
    Ich: Ja. (genervt)
    Alexa: Okay. Wie langweilig ist dir denn?
    Ich: Ein bisschen.
    Alexa: Ein wenig Langeweile also. Da kann man gut ansetzen. Wieviel Zeit haben wir denn heute?
    Ich: Eine halbe Stunde.
    Alexa: Wenig Zeit und etwas Langeweile. Da kann ich Abhilfe leisten. Du könntest das Quiz des Tages starten oder das Quiz der Tierlaute. Sage: „Gib mir das Quiz der Tierlaute“.
    Ich: Gib mir… (Ich werde von Alexa unterbrochen)
    Alexa: Na, immer noch Langeweile?

    Ich: Gib mir das Quiz der Tierlaute.
    Alexa: Leider konnte ich das gewünschte Quiz nicht finden. Möchtest du stattdessen Testgeschenke probieren?
    Ich: Ja. (sehr genervt)
    Alexa: Okay. Wie langweilig ist dir denn?
    Ich: Sehr.
    Alexa: Sehr langweilig? Oha, ein schwieriger Fall. Hast du denn etwas Zeit?
    Ich: Jaaaa.
    Alexa: Wunderbar. Auf einer Skala von 1 bis 10 – wieviel Energie steckt heute in dir?
    Ich: Null.
    Alexa: Nicht so viel. Mmh. Wollen wir gemeinsam ein Buch oder einen Podcast hören? (An dieser Stelle bricht das Gespräch ab, ich schmeiße Alexa gerade aus dem Fenster.)