Journalismus

Blog statt Studium

Beim Stöbern im Netz bin ich auf einen Beitrag von Teresa Bücker gestoßen, den sie auf der Seite der Blogfabrik veröffentlicht hat. Unter dem Titel „Mein Blog war das bessere Studium“ plädiert sie dafür, möglichst viel zu schreiben, das wäre zumindest für sie die ideale journalistische Ausbildung gewesen.

Sie ist ein Beispiel dafür, wie der Quereinstieg in den Journalismus über ein Blog gelingen kann. 2008 entdeckte „der Freitag“ ihr Blog und engagierte sie als Community-Chefin. Danach beriet sie die SPD zu ihrer digitalen Strategie, später war sie dann Chefredakteurin für das Online-Magazin Edition F.

Ich freue mich immer, wenn ich über ungewöhnliche Werdegänge lesen kann. Wo jemand nicht die Journalistenschule XY besuchte, ein Volontariat beim Radiosender Z machte und dann die journalistische Karriere begann. Nichts gegen eine passende Ausbildung, das ist ja grundsätzlich ein tolles Angebot. Was ist aber, wenn ich kein heiß begehrtes Volontariat bekomme? Wenn ich nicht Vollzeit arbeiten kann oder möchte, weil ich zum Beispiel kleine Kinder habe? Was ist, wenn ich es mir nicht leisten kann, monatelang nichts oder nur sehr wenig zu verdienen? Die Ausbildungen setzen alle auf junge Leute ohne Kinder, die Vollzeit arbeiten können. Eine bezahlbare berufsbegleitende Ausbildung, die nicht nur online stattfindet, sondern auch einen hohen Praxisanteil hat, habe ich noch nicht gefunden. Und nein, 20.000€ habe ich gerade mal nicht so rumliegen, das zählt nicht zu „bezahlbar“. Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren und freue mich über Tipps!

Zurück zu Teresa Bücker. Sie rät dazu, sich in Sachen Berufsweg wieder mehr auf das Bauchgefühl zu verlassen. Denn „diese Haltung ermöglicht sicherlich keinen geradlinigen Karriereverlauf, aber umso wahrscheinlicher einen, der glücklich macht – beruflich und persönlich.“ Schönes Schlusswort.

 

Foto: Unsplash

 

Nachtrag 7.4.20: Leider funktioniert der Link zum Artikel nicht mehr.

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