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Soll ich gendern?

Diese Frage stellt Mai Thi Nguyen-Kim in ihrem richtig guten Wissenschaftskanal maiLab von Funk. Was für manche vielleicht keine Frage ist oder höchstens interessant, ist in den Ohren einer ehemaligen Germanistik- und Ethnologie-Studentin, die oft mit Genderwissenschaftlerinnen in einem Raum saß, sehr provokativ. Denn das war in meinem ganzen Studium glasklar: Es wurde gegendert was das Zeug hielt. Und so sehr ich Fan (oder sage ich besser Anhängerin?) des Gedankens bin, dass immer ALLE Menschen mitgenannt sein sollten, so sehr bin ich eine Freundin der einfachen Sprache. Denn auch verständliche Sprache hat etwas mit sozialer Gerechtigkeit zu tun. Je verständlicher etwas erklärt wird, desto mehr Menschen können an dem Inhalt teilhaben. Was habe ich also davon, wenn meine Texte politisch korrekt, aber leider nicht mehr lesbar sind? Mai erläutert in ihrem Video unterschiedliche Pro und Contras zum Thema gendern. Sie kommt nicht konkret zu einem Schluss, sondern sagt selbst, dass sie immer noch am Ausprobieren ist. Ich habe auch noch nicht eine wirklich praktikable Lösung gefunden. Mir ist inklusive Sprache wichtig, aber noch wichtiger ist mir die tatsächliche Inklusion im Alltag. Das ist die eigentliche Herausforderung, meiner Meinung nach.

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