Gefunden

Anders gepolt

Auf ihrem YouTube-Kanal „Kopfstimme“ präsentiert Bina kleine handgemachte Songs, mal nachdenklich, mal witzig. Der Song „Introvertiert“ blieb mir sofort ohrwurmmäßig im Kopf hängen. Denn nach außen hin wirke ich oft sehr kommunikativ und extrovertiert. Dabei bin ich zu einem nicht geringen Teil introvertiert. Das merke ich vor allem daran, dass ich Gesellschaft sehr mag, sie mich stark inspiriert – aber nicht erholsam für mich ist. Um aufzutanken, muss ich alleine sein. Deswegen finde ich mich in Binas Zeilen auf jeden Fall wieder: „Ich bin nicht schüchtern, ich bin introvertiert und es ist überhaupt nichts falsch mit mir. Es ist nicht so, dass ich Gesellschaft nicht mag – hab viel zu sagen, wenn du mich einfach fragst.”

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Introvertierten und Extrovertierten ist wohl der Umfang, in dem sie ihre Gedanken und Gefühle nach außen tragen. Eine sehr extrovertierte Freundin von mir trägt ihr Herz quasi auf der Zunge, ich weiß immer, woran ich bin bei ihr und wie es ihr gerade geht. Das erzählt sie jedem bereitwillig – auch ungefragt 😉 Ich kommuniziere wirklich gerne mit Leuten und höre mir ihre Geschichten an, ich diskutiere auch sehr gerne. Aber selten erzähle ich einfach so von mir selbst. Dazu müsste ich schon gefragt werden. Bei echtem Interesse antworte ich gerne.

„Ich hasse Smalltalk, hasse telefonieren, kann besser schreiben, als mich zu artikulieren.“
Zu meiner teilweisen Introvertiertheit gehört auch, dass ich lieber E-Mails schreibe, als Leute spontan anzurufen. Zum einen weiß ich bei einem Anruf nie, ob ich die Person gerade störe. Deswegen finde ich verabredete Telefonate wiederum total in Ordnung. Zum anderen ist es, gerade bei schwierigen Gesprächen und komplizierten Gedankengängen meinerseits, hilfreich für mich, wenn ich mir vorher alles einmal von der Seele schreibe und meine Gedanken sortiere. Das kann ich im Gespräch nicht, dazu brauche ich die Stille. Trotzdem ist ein offenes Gespräch ja dann doch oft für das Gegenüber netter. Deswegen habe ich letztens erst stundenlang an einer E-Mail gesessen, um dann am Ende mit der Person zu telefonieren. Da waren meine Gedanken aber schon sortiert und ich konnte sie besser rüber bringen.

Wenn dich das Thema Introvertiertheit interessiert, dann kann ich dir die Ausgabe „Still und Stark“ von Psychologe Heute empfehlen. Ich bin damit noch nicht fertig, habe aber schon reingelesen und fand es interessant, wie sie zum Beispiel den Unterschied zwischen Introvertiertheit, Schüchternheit und Hochsensibilität erklären.

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